Am Freitagmorgen startete ein Teil der Crew – Alexander, Heinz, Sophia und Fabrizio – in Mannheim mit dem Ziel Ijsselmeer. Nach einigen Pausen und gut gelaunten Gesprächen unterwegs erreichten wir den Hafen von Lemmer um kurz vor 18 Uhr – pünktlich zur Bootsübernahme unserer Bavaria 46. Die Übergabe verlief reibungslos, und das Boot schien in gutem Zustand. Unsere Segelneulinge Sophia und Fabrizio bekamen noch eine kurze Einführung in die Grundbegriffe und die Abläufe an.
Während der eine Teil der Crew loszog, um den Proviant für die kommenden Tage zu besorgen, stießen Jan und Rüdiger am Abend zu uns. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg in die Stadt und genossen in einer kleinen Pizzeria in Lemmer unser erstes gemeinsames Abendessen, bevor es zurück zum Boot ging, um den morgigen Törn zu besprechen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück verließen wir gegen 9 Uhr den Hafen von Lemmer mit Kurs Richtung Medemblik. Die ersten Minuten verbrachten wir noch unter Motor, doch dann kam endlich genug Wind auf, um die Segel zu setzen und mit rund 6 Knoten Fahrt aufzunehmen. Trotz gelegentlichen Regenschauern genossen wir die ruhige Überfahrt und liefen gegen 14 Uhr im Hafen von Medemblik ein. Noch bevor wir richtig vertäut hatten, gesellten sich zwei weitere Segelboote dazu, die im noch freien Platz hinter uns anlegten – ein kurzer Austausch und einige Manöver später lagen auch diese sicher vertäut.
Ein Spaziergang durch das historische Städtchen bot Gelegenheit für Kaffee und Kuchen, bevor wir uns abends wieder an Bord einfanden und zusammen Pasta mit Gemüse und Tomatensauce kochten. Nach dem Abendessen ließen wir den Tag mit Gesprächen über die Route für den nächsten Tag gemütlich ausklingen.
Um 9 Uhr hieß es erneut „Leinen los!“ – diesmal mit einer längeren Route über Enkhuizen und Lelystad nach Urk. Für den Tag waren kräftige Winde bis Stärke 6 angekündigt, was uns schon früh einen lebhaften Start bescherte. Mehrere Wenden und die kräftige Krängung forderten alle Hände an Bord. Nach einer reibungslosen Passage der Schleusen bei Enkhuizen und Lelystad nahmen wir wieder Kurs auf Urk. Da der Wind weiter auffrischte, entschied Alexander, das Vorsegel einzuholen und das Großsegel zu reffen.
Aufgrund eines eingeklemmten Segels war hier jedoch Geduld gefragt: Erst nach mehrmaligem Rauf- und Runterholen bekamen Jan, Heinz und Alexander das Großsegel wieder frei. Schließlich kamen wir gegen 19 Uhr im Hafen von Urk an, vertäuten das Boot und gingen für einen kurzen Spaziergang an Land. Leider waren alle Restaurants in der nahen Umgebung bereits geschlossen, sodass wir schließlich indisches Essen, Pizza und Rippchen über einen Lieferservice bestellten – eine abwechslungsreiche, aber willkommene Lösung für den Abend an Bord.
Am letzten Tag unseres Törns führte uns ein ruhiger Wind aus Süden wieder zurück nach Lemmer. Mit gelegentlichen Wenden und Halsen genossen wir die entspannte Fahrt, bis wir gegen 13 Uhr sicher im Heimathafen anlegten. Während Alexander die Abnahme telefonisch regelte, packte der Rest der Crew zusammen und räumte das Boot auf.
Nach vier ereignisreichen und lehrreichen Tagen verabschiedeten wir uns voneinander und traten die Heimreise an.
Unser Törn auf dem Ijsselmeer bot eine schöne Mischung aus entspannten und herausfordernden Momenten. Die ruhigen Hafenorte und gemeinsamen Mahlzeiten schufen Raum für gute Gespräche, und die kleineren Herausforderungen gaben unseren Neulingen wertvolle Erfahrungen an Bord. Alles in allem war es eine gelungene Auszeit auf dem Wasser, die Lust auf mehr macht.